Eine 25-jährige Frau gibt an, seit Tagen nicht geschlafen zu haben. Auch Tabletten würden ihr…
Unglücksfall
Ein 12-Jähriger trifft sich mit Freunden in einem alten, heruntergekommenen Hof, wo er über ein verschmutztes Gerät fällt und sich den Arm verletzt. An der Körperstelle entwickelt sich eine schmerzlose Papel, die zunächst niemand in einen Zusammenhang mit den respiratorischen Symptomen bringt, die das Kind in den darauffolgenden Tagen zeigt: anhaltendes Fieber, Müdigkeit, Schwäche und produktiver Husten mit grünem Sputum. Die Bildgebung lässt vergrößerte Hiluslymphknoten erkennen, aber keinerlei Infiltrationen. Das Mediastinum scheint geweitet und im Pleuraspalt finden sich kleine Mengen Flüssigkeit.
Schließlich begibt man sich auf den Hof und nimmt Proben. An jenem Gerät, über das der Junge gefallen ist, befinden sich Tierhaare. Kurz nachdem die Diagnose Milzbrand gestellt wurde, werden im Bereich der einstigen Papel eine zentrale Nekrose mit Bildung schwarzen Schorfes festgestellt. Der Patient wird mit Antibiotika behandelt.
Unter dieser Therapie erleidet der Junge einen Erstickungsanfall. Aufgrund zweier Knoten, die die Trachea einengen, fällt die Intubation schwer, kann aber letztendlich durchgeführt werden. Seine Körpertemperatur steigt erneut. Ein makulopapulöser Ausschlag nimmt seinen Ausgang vom Rücken des Kindes und breitet sich von dort über seinen gesamten Körper aus. Der Patient entwickelt eine Lähmung von Hand und Unterarm.
Interessanterweise hat auch der Vater des Jungen eine periphere Neuropathie, für die die Verdachtsdiagnose Karpaltunnelsyndrom gestellt wurde. Leiden beide an derselben Erkrankung? Und ist es jene Erkrankung, die den Jungen anfällig für Milzbrand werden ließ? Nachdem klar wird, dass der Vater des Kindes einige Jahre in Indien gelebt hat, können die Ärzte beide Fragen bejahen.
Symptome: antibiotisch behandelt, Erstickungsanfall, Knoten, Fieber, makulopapulöser Ausschlag, Lähmung, periphere Neuropathie, Immunosuppresion, Indien
Welche Diagnose würden Sie stellen?
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