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Wissensaufbau unterstützen

Wie lernt man Eigenverantwortung? Und wie lernt man, eigenverantwortlich zu lernen? Für OA Dr. Jürgen Kasper sind das die zentralen Fragen der Medizinerausbildung. Der Oberarzt für Anästhesie und Intensivmedizin ist am Landesklinikum Korneuburg-Stockerau in Niederösterreich für die Aus- und Weiterbildung junger Ärzte zuständig. Und oft genug hat er mit Nachwuchsmedizinern zu tun, die genau das nicht gelernt haben: vernetzt zu denken, Zusammenhänge zu erkennen und somit selbstständig Verantwortung zu übernehmen. „Das Medizinstudium ist heute so verschult, dass diese Fähigkeiten nicht mehr ausreichend entwickelt werden“, sagt der Ausbilder, der regelmäßig Medizinstudierende im Klinisch-Praktischen Jahr und Ärzte in Basisausbildung betreut. Auf seine Initiative hin steuert die Niederösterreichische Landeskliniken-Holding nun gegen: Seit Januar 2019 steht an allen 27 Klinikstandorten ein Wissensportal zur Verfügung, das die selbstständige Recherche nach relevanten Informationen gezielt unterstützt und damit den selbstständigen Wissensausbau fördert. Die eRef begleitet die Jungmediziner vom ersten Tag an.

Wer nach den letzten Prüfungen des Medizinstudiums an eine Klinik kommt, hat ein straffes Programm vor sich. In der für alle Ärzte in Weiterbildung verbindlichen neunmonatigen Basisausbildung wird von den Jungmedizinern Mitarbeit im Klinikalltag ebenso erwartet wie das Abarbeiten eines üppigen Lernzielkatalogs, der praktisches und theoretisches Grundwissen aus einer Vielzahl von Fachbereichen abdeckt. Die einzelnen Lernziele sind von der jeweiligen Ärztekammer des Landes vorgegeben. In welchem Fachbereich das Wissen erlangt wird, kann aber von Klinik zu Klinik variieren – denn jede Klinik hat andere Behandlungsschwerpunkte, nicht jedes Fach ist an jedem Standort vertreten. „Letztlich entscheidet die ärztliche Direktion der jeweiligen Klinik, welche Stationen während der Basisausbildung durchlaufen werden“, sagt Kasper. In Korneuburg etwa findet ein Teil der Ausbildung auch in der Urologie und in der Unfallchirurgie statt – in Bereichen also, die es nicht an jedem Lehrkrankenhaus gibt.

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